Geschichte und Entwicklung der Dammühle
2021 feiert die Dammühle ihr 500-jähriges Bestehen
Zum ersten Mal findet man die Dammühle im Jahre 1380 erwähnt. In diesem Jahr wurde sie in den Sternekriegen zerstört. Vermutlich etwas weiter von diesem Ort entfernt, im Jahre 1521 , also 140 Jahre später, wird dann wieder von der "Dammühle" berichtet, als Peter Moller aus Wehrshausen mit den Rechten, eine Mühle zu errichten, ausgestattet wird.
Um 1710 findet man im Grundbuch die erste Eintragung des Namens Becker. Die Einkünfte werden damals für die Dammühle mit 12 Zentnern Getreide und 6 Thalern angegeben. Im gleichen Jahr erfolgt die Erweiterung der Hofreite, so dass sie nunmehr aus Wohnhaus (heutige Rezeption), Stallscheune, zwei weiteren Stallgebäuden und dem Backhaus besteht. (Dieses wird leider 1962 abgerissen.)
Um 1800 sind die die landwirtschaftlichen Kapazitäten der kleinen Kundenmühle bald erschöpft. Der Dammüller beginnt sich deshalb nach einer neuen Erwerbsquelle umzusehen und so finden wir 1820 schon Quittungen über die so genannte "Hülfssteuer", die wir heute als Getränkesteuer kennen. Gemessen an dem kleinen Dorf Wehrshausen liegt der Branntweinverzehr schon damals sehr hoch, was darauf schließen lässt, dass die Dammühle schon zu jener Zeit Treffpunkt auch von Leuten außerhalb der Gemeindegrenzen war.
Die Dammühle entwickelt sich zum Ausflugsziel Marburger Bürger und Studenten. Letztere nutzen die Abgeschiedenheit, in dem sie bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts scharfe Partien (Mensuren) schlagen, die damals noch verboten sind. Das oft fehlende Wasser war Veranlassung dafür, dass, wie das Katasteramt schon 1848 feststellt, die Mühle nur zeitweilig arbeiten kann und somit der Mühlenbetrieb schon in dieser Zeit sehr stark zurückgeht. Die vaterländischen Bewegungen und die studentischen Verbindungen, die in dieser Zeit stark an Umfang zunehmen, waren Anlass, dass die Gastwirtschaft mehr und mehr ausgebaut wird. 1967 wird, neben der kleinen Gaststube, die um einen weiteren Raum ergänzt wird, auch das Hotel durch den Anbau der alten Scheune um weitere 13 Hotelzimmer erweitert. 1997 erfolgt die Sanierung und Gangbarmachung des seit mehreren Jahren stillstehenden Mühlrades unter Erhaltung des äußeren, Wasser führenden Kranzes.
1998 wird der alte Kuhstall innen und außen restauriert und zu einem Veranstaltungsraum ausgebaut, der zunächst 120 Personen und bis heute durch einen weiteren Anbau im Jahr 2005 bis zu 160 Personen Platz bietet. Das "Kaminzimmer" entsteht 2003 dort, wo sich früher Schweinestall, Schlachtraum und Lager befanden. 2004 wird aus der früheren Wohnung der Familie Becker die Suite "Heinrich". 2004 wird unter dem Dachgiebel des Haupthauses das "Penthouse" errichtet. Die Haupthaus-Zimmer werden in regelmäßigen Abständen modernisiert. Im Frühjahr 2020 fand eine Grundsanierung der Balkone ins Dammühlental statt und bei der Gelegenheit auch eine Renovierung der dortigen Zimmer.
Größere Gäste-Kapazitäten verlangen auch größere Küchen-Kapazitäten. So wurde eine neue Küche zwischen "Kuhstall" und "Kaminzimmer" errichtet. 2006 entstanden im Speicher über dem "Kuhstall" vier neue Gästezimmer und eine Junior Suite, die in einem völlig neuen Stil eingerichtet wurden, der ländliche Gemütlichkeit und Moderne vereint. Wie im "Penthouse" wurde in allen Zimmern das Fachwerkgebälk erhalten und saniert. In den folgenden Jahren wurden die öffentlichen sanitären Anlagen erneuert, der Salon wurde renoviert und bekam 2013 eine eigene Terrasse, an der der Dammühlen-Bach entlang fließt.
2015 wird ein lang gehegter Traum verwirklicht: der Bau einer eigenen Kapelle, in der man heiraten kann. Im Frühling 2016 wird ein weiterer großer Meilenstein gelegt: Das Restaurant wird durch einen Wintergarten um 50 Plätze erweitert. Der Einrichtungsstil ist nun der Zeit angepasst, ohne aber traditionelle Bestandteile zu verlieren. In den Jahren 2019/2020 werden die Badezimmer der Scheunenzimmer und die Zimmer im Haupthaus modernisiert. Dadurch entsteht im Haupthaus eine neue Zimmerkategorie.